VOLKSFREUND Trier 01.01.2024 | Von Birgit Markwitan
Drei Frauen erzählen, was sie vom Ehrenamt fürs Leben gelernt haben
Trier • Wir haben drei Frauen über ihr ehrenamtliches Engagement in der Hospizarbeit und in der Telefonseelsorge gesprochen. Sie alle haben auch viel über sich selbst gelernt.
Die Verabredung mit Waltraud Stahl im Trierer Hospizhaus steht. Sie ist im Vorstand des Hospizvereins, der älter als das Haus in der Ostallee ist und auf den sein Ursprung zurückgeht. Die 70-Jährige ist seit 25 Jahren dabei und hat vorgeschlagen, eine weitere ehrenamtliche Mitarbeiterin zu dem Gespräch zu bitten, die in der Begleitung tätig sei. Vor der Tür der stattlichen ehemaligen Stadtvilla scheue ich mich, zu klingeln. Störe ich damit die Ruhe?
Ich hole tief Luft. Der Klingelton verteilt sich irgendwo drinnen, dringt nicht nach draußen. Nach einlgen Momenten öffnet sich die Tür. Waltraud Stahl empfängt mich herzlich in der Eingangshalle und vertreibt zusammen mit Waltraud Jung, der zweiten Gesprächspartnerin, schnell lachend meine Unsicherheit. Niemand bewegt sich hier auf Zehenspitzen. Hier gehe es um das Leben, nur anders als auf der Straße. Dazu später mehr.
Im Trierer Hospizhaus herrscht eine warme und freundliche Atmosphäre
Die beiden führen zunächst durch das Haus, zeigen den Garten, den alle Gäste über einen Fahrstuhl auch in ihren Betten erreichen können – im Sommer herrlich. Eine Ehrenamts-Kollegin der beiden hängt gerade neue Bilder in den Gemeinschaftsräumen auf.
Ausstellungswechsel. Es geht vorbei an schönen Weihnachtsgestecken, gemacht von anderen Ehrenamtlichen, und der Kerze im Foyer, die zu Ehren eines Verstorbenen brennt.
Überall ein freundliches Hallo, auch in der Küche, einem wichtigen Ort, an dem Essenswünsche erfüllt werden. Erinnerungen an Gerüche und Geschmäcker der Kindheit, zum Beispiel an die Klöße der Großmutter, spielten für die Gäste oft eine wichtige Rolle, sagt Waltraud Jung. Die insgesamt acht Zimmer, die für sie da sind, bleiben bei dem Rundgang natürlich außen vor. Die Leiterin des stationären Hospizhauses, Sabine Mertesdorf, nennt sie ihr „Zuhause“, in denen sie sich einrichten können, wie es ihnen gefällt, und „An- und Zugehörige“ bei ihnen sein können. Im Aufenthaltsraum setzen wir uns. Hier sollte das Gespräch eigentlich sein. Es ist aber schon während des Rundgangs in vollem Gang – was für eine freundliche Atmosphäre. …..
Danke an den Volksfreund – für die Bereitstellung des Artikels!