Hospiz Chronik
Auf einen Blick
1991/1992
Interessierte Bürger sowie Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter aus Pflege-, Medizin-, Sozialberufen und Seelsorge organisieren in Trier erste Gesprächs- und Arbeitskreise ‚Runde Tische’ mit dem Ziel, die Verhältnisse für schwersterkrankte Menschen und ihre Angehörigen zu verbessern.
1995
Im Vorfeld wird der Bedarf zur Gründung eines Hospiz Vereins unter den bestehenden Institutionen ermittelt. Von Anfang an steht die Idee eines Netzwerkes unter Einbeziehung der regionalen Strukturen und Angebote im Mittelpunkt der Konzeption.
Ende 1995
Gründung des Hospiz Verein Trier e.V.,
von Anfang an engste Zusammenarbeit mit Palliativstation in Trier.
Krankenhäuser, Altenpflegeeinrichtungen, ambulante Dienste, Kirchen, Wohlfahrtsverbände, Hausärzte, Bildungsträger sind seit Beginn neben vielen interessierten Einzelpersonen Vereinsmitglieder.
1996
Eintrag ins Vereinsregister.
Einrichtung einer Hospiz-Beratungsstelle auf ehrenamtlicher Basis; erste Kurse zur Vorbereitung ehrenamtlicher Hospizhelfer; erster „Trierer Hospiztag“ – in Koordination mit anderen Institutionen (findet seitdem jährlich statt); Aufbau einer Vernetzungskultur mit bestehenden Einrichtungen und Initiativen.
1997
Monatliches öffentliches Angebot „Hospiz im Gespräch“ mit Fachreferent*innen für Interessierte.
1998
Die erste hauptamtliche Mitarbeiterin auf Basis geringfügiger Beschäftigung koordiniert den Einsatz der Hospizhelfer*innen.
2001
Umzug in größere Büroräume, erste Palliative Care Pflegefachkraft in Vollzeit für
Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst;
Projektbeginn „Großbefragung in den Trierer Einrichtungen zur Situation der Sterbenden zu Hause und in den Einrichtungen – ein gemeinsames Projekt mit der Universität Trier und der Kassenärztlichen Vereinigung.
2002
Erste Projektphase zur Planung eines stationären Hospizes, Arbeitstreffen mit interessierten Einrichtungen; die private Herbert-und-Veronika-Reh-Stiftung tritt mit dem Wunsch an uns heran, die Errichtung eines Hospizes unterstützen zu wollen.
2003
Dezember: Start der „Aktion Da-Sein – Ein Hospiz für die Region Trier“ mit der Tageszeitung „Trierischer Volksfreund“. Ergebnis: neue Mitglieder, neue Mitarbeiter und Förderer, Spenden, Öffentlichkeitswirkung für die hospizlichen Anliegen und …
die Herbert-und-Veronika-Reh-Stiftung stellt ein Haus an der Ostallee 67 zur Verfügung, das mit Spenden aus der Aktion und Krediten zum Hospizhaus umgebaut werden soll.
Erster Palliative-Care Kurs in Kooperation mit dem Hospiz Verein Trier e.V., Palliativstation, Diözesan-Caritasverband Trier, Kassenärztlicher Vereinigung.
Die Geschäftsstelle wird hauptamtlich besetzt.
Erster Hospizlauf von Koblenz nach Trier.
Über viele Jahre
Der Hospiz Verein Trier e.V. ist Impulsgeber für den interdisziplinären Ausbau der Hospizarbeit in Trier und Region; Einrichtung von Arbeitskreisen für gemeinsame Konzept- und „Visions“-Arbeit sowie kollegialen Austausch; Planung und Durchführung von Fortbildungen, Fachtagungen, Seminaren; regelmäßige Veranstaltungsreihen („Hospiz im Gespräch“), Begleitung anderer Hospizprojekte und –initiativen; Unterstützung bei der Entwicklung hospizlicher Konzepte für Einrichtungen; Kooperationsprojekte wie beispielsweise Palliative Care-Kurse für Kranken- und Altenpflegekräfte in Kooperation mit Caritas-Diözesanverband, Palliativstation und Kassenärztlicher Vereinigung; Kulturveranstaltungen …
2004/2005
In logischer Fortsetzung der hospizlichen Kooperationen in der Region Trier Gründung der Trägergesellschaft Stationäres Hospiz Trier gGmbH zur Betreibung des stationären Hospizes: Gesellschafter sind bisher neben dem Hospiz Verein Trier drei Trierer Krankenhäuser (Klinikum Mutterhaus, Brüderkrankenhaus, Evangel. Krankenhaus), das Kreiskrankenhaus Saarburg sowie der Club Aktiv e.V.
Gründung der Stiftung „Da-Sein-Hospizstiftung für die Region Trier“
zur nachhaltigen finanziellen Unterstützung der Hospizarbeit.
2004/2005
Ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst des Vereins wird kontinuierlich weiter ausgebaut, Einstellung der zweiten Fachkraft und einer Mitarbeiterin für das Büro; inzwischen über 70 ehrenamtliche Mitarbeiter (davon mehr als 30 als Hospizhelfer); auch gesamtes Führungs-, Finanz-, Personal- und „Visions“-Management des Vereins weiterhin ehrenamtlich.
Ende 2006
Nach einjähriger Bauzeit und langjähriger konzeptioneller Vorbereitung mit Hilfe des gesamten hospizlichen Kooperationsnetzes wird das durch Spenden aus der Aktion Da-Sein und Kreditaufnahmen umgebaute Haus in der Ostallee 67 als Hospizhaus eröffnet.
2006-2016
Qualitätserweiterung und Qualitätssicherung, Ausbau der hospizlichen Arbeit in der Region Trier und dem Landkreis Trier-Saarburg. Mitarbeit in Arbeitsgremien
- Arbeitskreis ambulante-stationäre Versorgung
- Hospiztag
- SAPV Vorbereitung
- Regionale Hospiztreffen
- Interdisziplinäre Teamsitzungen
- Netzwerk Trauer
- Vorstand Hospiz- und Palliativ Verband Rheinland-Pfalz
- Palliative Care Kurs (4 Wochen jährlich)
- Impulstage (Sensibilisierung Palliative Care)
- Tagesveranstaltungen (Gruppen im Haus)
- Hospizhelferkurs
- Fortbildungen Ehrenamt
- Hospiz macht Schule
2010
Dank einer Spendenaktion von Inner Wheel Deutschland konnte das Projekt Wetterleuchten, eine kompetente und vertrauensvolle Begleitung von Kindern und Jugendlichen ins Leben gerufen werden.
2012
Start des Projektes Hospiz macht Schule, ein Angebot für Grundschulkinder der 3. und 4. Klasse zu den Themen: Werden und Vergehen, Krankheit und Leid, Sterben und Tod, Vom Traurig-Sein, Trost und Trösten.
2016
Planung und Erweiterung unseres hospizlichen Angebotes um die Spezialisierte Ambulante Palliative Versorgung (SAPV)
Notarielle Eintragung: Hospiz- und Palliatv Gesellschaft für die Region Trier und den Kreis Trier-Saarburg.
2019
Die Spezialisierte Ambulante Palliative Versorgung (SAPV) geht an den Start und ergänzt mit einem multiprofessionellen Team das Angebot für schwersterkrankte und sterbende Menschen in der Stadt Trier, der VG Trier-Land, der VG Konz sowie der VG Saarburg.
2022
Das Hospiz Trier erweitert das Angebot der Spezialisierte Ambulante Palliative Versorgung (SAPV) um das Gebiet Bernkastel-Wittlich.
Zum Tod von Dr. Carlos Müller
Mit dem plötzlichen Tod von Dr. Carlos Müller am 14.04.2022 verlieren der Hospiz Verein Trier e.V., die Da-Sein Hospizstiftung für die Region Trier und die Hospiz- und Palliativgesellschaft gGmbH für die Stadt Trier und den Kreis Trier-Saarburg (HPG) einen engagierten und empathischen Wegbegleiter und Freund.
Dr. Carlos Müller war bereits seit Mitte der 1990er Jahren innerhalb der Hospizbewegung Trier aktiv und gehörte 1995 zu den Gründungsmitgliedern des Hospizvereins. Er war der erste Vorsitzende des Hospiz Vereins und in den letzten Jahren bis zu seinem Tod Vorsitzender der Hospizstiftung.
Für Dr. Müller waren die Achtung, der Respekt und die menschliche Zuwendung für die Sterbenden und ihre Zugehörigen sowie die gesellschaftliche Anerkennung des Ehren- und Hauptamtes zentrale Aspek te seines Engagements. Der Überzeugung folgend, dass eine Stadt für ihre sterbenden Menschen sorgen muss, arbeitete er erfolgreich darauf hin, dass die Hospiz- und Palliativbewegung zusammenfanden und gemeinsam Angebote in unserer Region schufen.
So war er maßgeblich an dem Aufbau der Hospizarbeit im ambulanten und stationären Bereich in Trier und der Region beteiligt. Es wurde unter seiner Mitgestaltung ab 2001 das Angebot der Ambulanten Hospiz- und Palliativversorgung (AHPB) etabliert, das 2020 um die Spezialisierte Ambulante Palliative Versorgung (SAPV) erweitert werden konnte. Im Jahr 2006 wurde das Hospizhaus in der Ostallee eröffnet.
Im Interesse der größtmöglichen Wahrung der Selbstbestimmung und Selbstverantwortung der Sterbenden und der Verbesserung der hospizlichen und palliativen Versorgung der Menschen in unserer Region engagierte er sich nachhaltig und zukunftsorientiert in unseren Organisationen und wirkte dabei weit über unsere Region hinaus.
Wir werden Carlos Müller als Wegbegleiter, Gestalter und Freund sehr vermissen. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Famille.
Ostalle 67 – alles unter einem Dach
_ Hospiz Verein Trier e.V.
_ Da-Sein Hospizstiftung
_ Ambulanter Hospiz- und Palliativ-
Beratungsdienst
_ Spezialisierte Ambulante Palliative
Versorgung
_ Stationäres Hospiz mit
8 Gästezimmern in Trägerschaft der gGmbH
